Gemeindeteil Würding

Würding wurde  erstmalig im 9. Jahrhundert n.Chr. mit  Namen „uuirtingen“ erwähnt. Später auch als „wirtingen“ im 12. Jahrhundert n.Chr. Es kann aber auch als bayrisch eroberte Siedlung bezeichnet werden. Denn alle Siedlungen, die von Bajuwaren erobert wurden erhielten die Endung „ing“.
Es wurden hier auch historische Funde auf den Feldern rund um Würding gemacht. Die „Würdinger Streitaxt“ wurde  von einem hier ansässigen Postboten gefunden. Die „eisernen Würdinger“ stammen aus der Zeit der Herrschaft der „Edlen von Würding“. Eine Figur davon ist eine Weihgabe und heute noch in der Wallfahrtskirche St. Leonard in Aigen zu bestaunen.

Man kann aber auch davon ausgehen, dass Namen wie Wirntho, Wirint, Wirunt o.ä. namens gebend für die Siedlung „Würding“  waren. Handelte es sich doch hier um Vornamen bedeutender Personen  aus der Zeit des 12. Jahrhunderts n.Chr. Dies ist auch eher anzunehmen, da die relativ karge Bodenbeschaffenheit für Eroberungen von Gebieten nicht allzu sehr interessant war.
Die Endung „ing“ bezeichnet  darüber hinaus allerdings auch bei Eigennamen sehr häufig einen Nachkommen als Sohn oder Angehörigen dessen, der einen der o.a. Namen trug.

Aber auch hier herrscht keine Einigkeit in der Deutung des Ortsnamens; ist Würding nun ein echter oder unechter „ing“-Ort. Die Tendenz geht allerdings doch zu der Version eines echten „ing“-Ortes.
Denn: auch der Adel ist hier in Würding in den Dokumenten der Kirche und an anderen Stellen erwähnt. Heute weiß man, dass Würding bereits 1429 eine Pfarrei war und zum Kloster Asbach gehörte, welches von Christina, der Witwe des Grafen Gerold  1122 n. Chr. gestiftet wurde. Die Adligen in Würding, um die es geht, waren vom Geschlecht der „Edlen von Würding“.

Im pfälzisch-bayrischen Erbfolgekrieg wurde Würding 1504 stark zerstört. Es entstand die Aussage des Vorhandenseins einer Burg oder eines Schlosses der „Edlen von Würding“, dass es zu erobern galt. Jedoch, genaueres ist nicht bekannt. Grundmauern oder andere Beweise wurden in späterer Zeit nicht gefunden.

Ebenso blieb Würding von schlimmen Krankheiten nicht verschont. Die Pest hatte bereits Mitte des 14. Jahrhunderts und nochmals während des Dreißig-jährigen Krieges 1618 bis 1648 viele Opfer gefordert.
In der kleinen Kirche in der Mitte von Würding ist die  Maria vom Moos, eine spät gotische Madonna aus dem Jahr 1540 n.Chr. zu sehen. Sie kann man getrost als den schönsten Schatz dieses Gotteshauses betrachten.

Machen wir nun eine Sprung in das heutige „Würding“. Allerdings müssen wir auch in dieser Zeit mit einer schlimmen Begebenheit beginnen. 1861 wurde durch ein Feuer fast das gesamte Dorf vernichtet. Auch der hölzerne Pfarrhof mit seinem Wirtschaftsgebäude wurde ein Raub der Flammen.
Knapp 100 Jahre später, 1954, trat der Inn über seine Ufer. Hier kündet die Markierung aus dieser Zeit an der steinernen Säule auf dem Weg zu den „Innauen“ von diesem Ereignis, dem verheerenden Hochwasser.  Die anderen Striche mit den zugehörigen Daten sind weitere Hochwassermarkierungen.

Dieses Hochwasser aus dem Jahr 1954 war jedoch das verheerendste. Tausende Tiere mussten sterben. Äcker und Wiesen wurden vom Schlamm des Inns bedeckt. Viele der Schäden wurden noch vor Einbruch des Winters beseitigt. Einmal mehr bewährte sich der Zusammenhalt der Bürger Würdings.
Über die Zeit der beiden Weltkriege geben die Aufzeichnungen der Mitglieder der Krieger- und Soldatenkameradschaft Auskunft.

Hinter den „Johannesbadhäusern“ beginnt mit der Hochrainstraße bzw. mit der Unteren  Inntalstraße die Ortschaft Würding. Heute hat Würding viele kleine und größere Beherbergungsbetriebe, aber auch größere Appartementhäuser und ein Hotel. Bäckerei, Metzgerei, Hofladen und ein Lebensmittelmarkt sind  ebenso vorhanden wie mehrere kleine und größere Gaststätten. Die Kurgäste und Einwohner sind durch Ärzte, Physiotherapeuten und Massageinstitute bestens versorgt.

Ein besonderes Gebäude befindet sich am Ortsausgang Richtung Hartkirchen. Es handelt sich um das „Bürgerhaus Würding“. Es wurde 1994 mit Mitteln der Gemeinde und  mit großer eigner Arbeitsleistung  der Bürger von Würding erstellt. Seit dem ist es beliebter Treffpunkt bei allen Feiern, Festen, Standkonzerten und anderen Veranstaltungen. Es sollen hier nur die jährlich stattfindenden Theateraufführungen der Theatergruppe Würding und die Aufführungen des Trachtenvereins „d'Grenzlandla Gögging“ genannt werden.
Sogar „Ausflugsmöglichkeiten“ bestehen. Wie von anderen Ortsteilen sind auch von Würding aus die „Innauen“ und der Inndamm zu Fuß oder mit dem Rad schnell und sicher erreichbar. Der sich dort bietende Blick nach Oberösterreich ist allemal den Weg dorthin wert.
 

Ortsteil Gögging


Bereits im Jahr 1140 tritt das Dorf Gögging zum ersten Mal urkundlich auf. Ein freier Mann namens Ortwin schenkte sein Gut in „Geginngen“ dem Chorherrenstift Reichersberg. In der Folgezeit wurde der Ort „Geging“ genannt, was soviel wie „gegen den Inn“ heißt. Aufgrund der einstigen Lage direkt am Inn und dem damit verbundenen regen Schiffsverkehr war Gögging einst sogar Frauenhofersche Hofmark und später herzoglich-bayerischer Markt.
Ein Landadelsgeschlecht wie in den benachbarten Orten gab es allerdings in Gögging nicht, wodurch der kurze Aufschwung des Ortes bald wieder nachließ. Genauso alt wie das Dorf ist auch das romantische Kirchlein St. Michael, dessen ältere Bestandteile noch aus einer romanischen Anlage im 12. und 13. Jahrhundert stammen. Bis zum Jahr 1971 gehörte Gögging zur Gemeinde Würding. Seit 1971 wurde Gögging mit Würding ebenfalls in die Großgemeinde Bad Füssing integriert.