Bärenpark - Gnadenhof für Bären in Hart

GESCHICHTE und ENTWICKLUNG

Die Gewerkschaft für Tiere e.V. ist ein gemeinnütziger Tierschutzverein mit Hauptsitz in München. Mit dem Leitspruch „Nicht reden, sondern handeln – nicht demonstrieren, sondern verhindern!“ wurde er 1993 von Dr. Andreas Grasmüller zusammen mit sechs Mitstreitern gegründet.

Als erstes Großprojekt wurde der Gnadenhof Gut Streiflach von der Gewerkschaft für Tiere ins Leben gerufen. Auf über 10 ha wurde in Germering bei München eine tiergerechte Zufluchtsstätte für zumeist Haus- und Nutztierarten errichtet.

Der Gnadenhof für Bären bei Bad Füssing stellt einen weiteren Meilenstein der noch recht jungen Vereinsgeschichte dar. Es war der erklärte Wille des bedauerlicherweise 2005 verstorbenen Vereinsgründers Dr. Andreas Grasmüller, einen modernen Zufluchtsort für geschundene und gequälte Bären zu schaffen. Eine naturnah gestaltete Anlage, in der diese wundervollen Tiere bis an ihr Lebensende optimal versorgt werden.

Die Suche nach solch einem Gelände gestaltete sich anfangs als schwierig. Im Mai 2004 wurde der Verein jedoch fündig und kaufte das elf Hektar große Gelände eines ehemaligen Munitionslagers der Bundeswehr in Hart bei Bad Füssing.

Das weitläufige Gelände blieb, abgesehen von wenigen Landschaftsmodellierungen und der Anlage mehrerer Badeteiche, weitgehend unberührt. Auf dem Gelände vorhandene Munitionsbunker wurden kurzerhand zu Bärenhöhlen und Lagerräumen umfunktioniert. Von den neu errichteten Holzhäusern dient eines als Technikzentrale und Bürohaus, die restlichen als Wohnhäuser für unsere Mitarbeiter.

Der Gnadenhof für Bären verfügt über umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen, nach dem neusten Stand der Technik. Ein bestehendes Gebäude wurde zur Unterbringung von Bären als Tieranlage umgebaut, sowie ein weiteres Gebäude als neue Quarantäne- und Krankenstation zusätzlich errichtet.

Für Besucher stehen im Süden der Anlage eine Besucherplattform und generell ein freier Rundgang um das gesamte Gelände außerhalb des Außenzauns zur Verfügung. Von der Besucherplattform aus können die Bären in sicherem Abstand für Mensch und Tier in der naturbelassenen 4,5 ha großen Hauptanlage beobachtet werden. Die Bären werden hier jedoch nicht zur Schau gestellt, sondern haben jederzeit die Möglichkeit sich zurückzuziehen.

Im November 2007 war der erste Bauabschnitt abgeschlossen. Als erste Bewohnerin durfte im Juli 2008, die aus Kroatien stammende Bärin Franzi, auf dem Gnadenhof einziehen, der im August 2008 eröffnet wurde.  Ihr  vorheriges Leben bestand für Franzi nur aus einem vier Quadratmeter großen Käfig mit Betonboden. Mittlerweile stehen der Bärin großzügige naturbelassene Gehege zur Verfügung, in denen es ihr erstmals möglich ist, bärentypische Verhaltensweisen auszuleben.

Die Haltung und Dressur von Braunbären hat leider eine traurige und grausame Tradition. Vor allem in weiten Teilen Osteuropas ist sie noch recht verbreitet.  Tanzbären werden von klein an auf glühende Platten gestellt, um ihnen die tapsigen Tanzbewegungen einzutrichtern. Ringe durch die sehr empfindsame Nase der Tiere sollen die Bären kontrollierbar machen. Zähne werden abgeschliffen oder, wie meist auch die Krallen, ganz gezogen, um zu verhindern, dass sich die Tiere gegen ihre Peiniger wehren.

Geschundene und leidende Bären, die meist eine kaum fassbare und grausame Vergangenheit haben, sind die potentiellen Bewohner des insgesamt 11 ha großen Gnadenhofes für Bären bei Bad Füssing/Hart. In insgesamt fünf großzügig und naturnah gestalteten Anlagen werden hier ehemalige Tanz- und Zirkusbären, aber auch Tiere, die aufgrund ihres hohen Alters nicht mehr attraktiv genug sind, um in Schauanlagen gezeigt  zu werden, beherbergt.

Die Aufgabe der Gewerkschaft für Tiere e.V. ist es, diesen Tieren einen bärengerechten Lebensabend zu ermöglichen. Das Wohlbefinden und die Sicherheit für Mensch und Tier stehen hier, in einer der schönsten und sichersten Bärenanlagen Europas, an oberster Stelle. Es wird dafür Sorge getragen, dass die anvertrauten Tiere von Fachpersonal rund um die Uhr gepflegt und betreut werden.

Die Bären, die im Gnadenhof aufgenommen werden, zeigen häufig tieruntypische zwanghafte Verhaltensmuster. Diese stereotypen Verhaltensauffälligkeiten, wie zum Beispiel ständiges im Kreis laufen, zeugen von der teils entsetzlichen Vergangenheit der Tiere. Stereotypien entstehen meistens, wenn die Tiere kaum äußeren Reizen ausgesetzt waren. Diese Bären benötigen die besondere Aufmerksamkeit des Bären-Teams. Hier gilt es mit sehr viel Geduld und Ruhe die Bären an ihre naturnahe Umgebung zu gewöhnen und über Tierbeschäftigung die Sinne der Bären wieder zu schärfen.

Der meist recht labile psychische Zustand der Bären ist einer der Hauptgründe, weshalb der Gnadenhof für Bären keine öffentlich zugängliche Institution darstellt. Die Gewerkschaft für Tiere e.V.  bittet deshalb um Verständnis, dass es keine täglichen Öffnungszeiten gibt. Dennoch ist es für Lehreinrichtungen und private Besucher von etwa April bis Oktober, je nach Winterruhe der Tiere, nach vorheriger Anmeldung möglich, eine vom Bären-Team geleitete Gruppen-Führung zu erhalten. Dazu kontaktieren Sie bitte das Bären-Team telefonisch oder per Email (Tel.: 08537-91 94 02 ;  baerenpark@gewerkschaft-fuer-tiere.de).

Der Gnadenhof für Bären stellt außerdem ein natürliches Biotop für viele große und kleine Lebewesen dar. Die naturgetreuen Bärenanlagen werden auch von einer Vielzahl einheimischer, teils unter Naturschutz stehender Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum genutzt.  Auch hier leistet der Verein einen wichtigen Beitrag für den heimischen Natur- und Artenschutz.

Die Gewerkschaft für Tiere e.V. möchte alle Besucher für den Natur- und Artenschutz, sowie das Thema Mensch und Natur sensibilisieren und begeistern.  Auf dem ca. 1,5 km langen Rundweg um das Gelände gibt es zu diesen Themen zahlreiche interessante Lehr- und Schautafeln für Erwachsene und Kinder. 

Lust auf einen Besuch?
Hier finden Sie uns in der Nähe von Bad Füssing:

Gnadenhof für Bären                
Am Bärenpark 7            
94072 Bad Füssing / Hart

Tel.: 08537/919402
Fax: 08537/919402
baerenpark@gewerkschaft-fuer-tiere.de
www.gewerkschaft-fuer-tiere.de

Mit etwas Ruhe und Geduld können Sie bei einem Spaziergang um das Gelände des Gnadenhofes  oder von der Besucherplattform aus unsere Bären beobachten. Gruppenführungen können nur, von etwa April bis Oktober, je nach Winterruhe der Bären, nach vorheriger Anmeldung stattfinden.

Infoflyer als PDF zum Download

Video: Tibor und Balu spielen