INTERREG-Projekt "Grenzüberschreitende integrierte touristische Entwicklung mit Besucherlenkung im Bereich der Auenlandschaft am Inn"

Die Gemeinde Bad Füssing führt gemeinsam mit der Gemeinde Kirchdorf am Inn, der Marktgemeinde Obernberg am Inn und der Marktgemeinde Reichersberg in Oberösterreich das neue INTERREG Bayern-Österreich 2021-2027 Förderprojekt mit dem Titel „Grenzüberschreitende integrierte touristische Entwicklung mit Besucherlenkung im Bereich der Auenlandschaft am Inn“ durch.

Nachfolgend informieren wir Sie gerne über die Projektinhalte:

Projekttitel:

Grenzüberschreitende integrierte touristische Entwicklung mit Besucherlenkung im Bereich der Auenlandschaft am Inn

Kurztitel:

AE Tourismuskonzept Inn

Projekt ID:

(BA0200251)

Projektpartner:

Projektpartner 1

Gemeinde Bad Füssing

Rathausstraße 6-8, 94072 Bad Füssing

vertreten durch Herrn Tobias Kurz, Erster Bürgermeister

Projektpartner 2

Gemeinde Kirchdorf am Inn

4982 Kirchdorf am Inn 9

vertreten durch Herrn Josef Schöppl, Erster Bürgermeister

Projektpartner 3

Marktgemeinde Obernberg am Inn

Marktplatz 36, 4982 Obernberg am Inn

vertreten durch Herr Martin Bruckbauer, Erster Bürgermeister

Projektpartner 4

Marktgemeinde Reichersberg

Marktplatz 1, 4981 Reichersberg

vertreten durch Herrn Bernhard Öttl, Erster Bürgermeister

Lead-Partner:

Gemeinde Bad Füssing

Projektdauer:

01.07.2024 bis 31.12.2025

Projektbeschreibung:

Die Inn-Auen entlang der Gemeindegrenzen von Bad Füssing in Niederbayern und den Gemeinden Reichersberg, Kirchdorf am Inn und Obernberg am Inn in Oberösterreich sind bereits heute ein von der Bevölkerung, Tages- und Urlaubsgästen beliebter Erholungs- und Erlebnisraum mit einigen Attraktionspunkten beidseits des Inns.

Das Projekt „Grenzüberschreitende integrierte touristische Entwicklung mit Besucherlenkung für den Bereich der Auenlandschaft am Inn“ basiert auf dem übergeordneten LIFE Natur-Projekt „LIFE Riverscape Lower Inn“ und dem hier integrierten Besucherlenkungskonzept der VERBUND AG, Wien als Kraftwerksbetreiber des Innkraftwerks Egglfing-Obernberg.

Das LIFE Natur-Projekt „LIFE Riverscape Lower Inn“ dient der Erreichung wesentlicher Ziele der Fauna-Flora-Habitat- (FFH-) und Vogelschutzrichtlinie im Rahmen des europäischen Natura-2000-Netzwerks. In den kommenden Jahren werden in Bayern und Oberösterreich zahlreiche Maßnahmen zur ökologischen Entwicklung der Flusslandschaft am Unteren Inn umgesetzt. Dazu gehört auch die Erstellung eines naturnahen Umgehungsgewässers und von Gewässerlebensräumen im Kraftwerksbereich des Innkraftwerks Egglfing-Obernberg. Im Zuge der Errichtung einer sogenannten Fischaufstiegshilfe durch den Kraftwerksbetreiber VERBUND geht es auch um die Lenkung der zukünftig zu erwartenden zusätzlichen Besucherströme auf beiden Seiten des Inns (Vergleich Erfahrungswerte Fischaufstiegshilfe Ering am Inn - Frauenstein) - weg von expliziten Schutzzonen hin zu „erwünschten“ Bereichen.

Die Inn-Auen haben bereits heute das Potential als grenzüberschreitendes Naherholungsgebiet für die hier angesiedelte Wohnbevölkerung und Urlaubsgäste auf der deutschen und österreichischen Seite. Umso wichtiger ist die gezielte Lenkung der mit der Errichtung der Fischaufstiegshilfe am Innkraftwerk zu erwartende zusätzliche Besucherströme (Fußgänger, Wanderer, Radfahrer) zum/vom sowie im Schutzgebiet. Es soll ein Besucherlenkungskonzept mit infrastrukturellen Maßnahmen entwickelt werden, um die Besucher optimal auch im Hinblick auf bestehende Siedlungen/Wohnbereiche lenken zu können (z. B. verkehrstechnischer Art, umweltverträgliche Errichtung von Parkplätzen, Bushaltestelle etc.)

Auch sollen die Bedürfnisse bestehender (Gesundheits-, Wellness- und Aktiv-Urlauber) und zukünftiger Gästestrukturen (Natur-Aktivurlauber und Genussurlauber) bestmöglich berücksichtig werden und auch neue Potentialgruppen einbezogen werden.

In Ergänzung zum VERBUND-Konzept ist daher unbedingt eine Detailschärfung mit Blick auf die grenzüberschreitenden touristischen Aspekte notwendig. Dazu zählen in erster Linie die Erhebung und/oder Schätzung von Besucher-Frequenzen, die Entwicklung und Vermittlung/Aufbereitung der naturrelevanten Inhalte, die inhaltliche Ausgestaltung von Beschilderungssystemen und Informationstafeln sowie online/mobil verfügbare Werbe-/Info-Materialien, Konzeptideen für Landschaftsmöblierung, Vorschläge für mögliche Investitionen eventuell in Verbindung mit dem VERBUND-Konzept und Ideen und Vorschläge für konkrete und umsetzbare Maßnahmen mit Leistungsbeschreibungen.

Dabei ist immer auch zu berücksichtigen, was umweltverträglich machbar und im Schutzgebiet auch genehmigungsfähig ist. Daher sind im Rahmen des Projektes auch die Integration der Stakeholder, Wohnbevölkerung, Gäste und der Umweltschutz- und Naturschutzbehörden und weiteren Fachstellen in Form von Workshops- und Beteiligungsprozessen vorgesehen.

Wesentliche Zielsetzungen des Projektes „Grenzüberschreitende integrierte touristische Entwicklung mit Besucherlenkung im Bereich der Auenlandschaft am Inn“ sind somit:

  1. die Erstellung eines touristischen Entwicklungs- und Besucherlenkungskonzeptes im Rahmen des INTERREG LIFE-Projektes Riverscape Lower Inn für das Europareservat Unterer Inn. Damit sollen Besucher (Fußgänger, Wanderer, Radfahrer) gezielt von ausgewiesenen Schutzzonen hin zu geeigneten Ruhe-/Rastplätzen samt Vermittlung der naturrelevanten Inhalte gelenkt werden.
     
  2. die Hebung des Potentials der neu zu errichtenden Fischaufstiegshilfe als Attraktion zur Vermittlung naturschutzrelevanter Themen und zur „In-Wert-Setzung“ dieses Inn-Bereichs als Lebensraum für Wohnbevölkerung und Gäste (auch im Einklang mit den Zielen des Schutzgebietes) hin zu einer Erlebnisregion Unterer Inn.

 

Dieses Projekt wird von der Europäischen Union im Programm INTERREG VI-A Programm Deutschland/Bayern–Österreich 2021–2027 gefördert. Dieses Programm ist eines von 73 grenzüberschreitenden Förderprogrammen innerhalb der Europäischen Territorialen Zusammenarbeit (INTERREG) und Teil der europäischen Kohäsionspolitik. Die Förderschwerpunkte innerhalb dieser Programme sind speziell auf den jeweiligen Programmraum zugeschnitten, um die grenzüberschreitende Kooperation gezielt zu fördern und den dort anzutreffenden Herausforderungen entgegenzuwirken.

In der Förderperiode 2021-2027 stehen insgesamt rund 8 Mrd. € aus dem Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung. Auf das INTERREG-Programm Deutschland/Bayern–Österreich entfallen aus diesem Budget rund 61,5 Mio. €.

Im Kooperationsprogramm ist die inhaltliche und organisatorische Ausrichtung des Förderprogramms für den Programmraum Bayern-Österreich für 2021-2027 festgehalten. Hierzu arbeiteten die programmverantwortlichen Stellen unter Beteiligung von zahlreichen Interessierten aus der Zivilgesellschaft und des öffentlichen Dienstes eng zusammen.

Darin sind fünf Themenschwerpunkte, sogenannte Prioritätsachsen (PA), mit 7 Spezifischen Zielen (SZ) definiert, in welche sich die Projekte einordnen lassen müssen. Weitere Informationen zum Programm finden Sie unter www.interreg-bayaut.net.