Heimat- und Trachtenverein "Inntaler Buam"

1. Vorstand
Wolfgang Doppelhammer
Herrenstraße 39
94072 Bad Füssing

Tel.: 08537/236
doppelhammer.w@t-online.de

2. Vorstand
Willi Osterholzer jun.
Kesselbrunnweg 14
94072 Bad Füssing

Tel.: 08537/919638
osterholzer-volksmusik@gmx.de
 
1. Schriftführer
Eva Uttenthaler
Inntalstr. 46
94072 Bad Füssing

Tel.: 08531/92190
Fax: 08531/9219111
eva.uttenthaler@vr-web.de

1. Kassier
Georg Köckerbauer
Am Holder 13
94072 Bad Füssing

Tel.: 08537/428 

Tel.: 08537/236
www.inntaler-buam.de

Vereinsgeschichte des Heimat- und Trachtenvereins „Inntaler Buam“ von Rektor i. R. Lorenz Diet

Beschirmt von Wäldern immer grün,
auf der anderen Seit` vom grünen Inn,
so eingebettet liegt mei Oagn,
mit Stolz kann`s i a jedem zoagn.

(2. Strophe des Aigener Liedes)

Ein Buch allein würde die Vereinsgeschichte der „Inntaler Buam“ füllen. So können hier nur einige Meilensteine aus der 6o-jährigen Vereinsgeschichte gesetzt werden. Es gilt kurz das anzuschneiden, was der Trachtenverein für das gesellschaftliche und kulturelle Leben für Aigen und die Umgebung geleistet hat und heute noch leistet. Durch den Trachtenverein, schrieb 1991 der verstorbene Altbischof Antonius, einst Pfarrer von Aigen, ist das geographisch etwas abgelegene Aigen über die Grenzen der Pfarrei, der heutigen politischen Gemeinde und weit darüber hinaus bekannt und berühmt geworden.

Der Wunsch der Aufhauser Burschen Fritz, Hubert und Max Frankenberger, Hans Lexa, Johann Unterbuchberger und Franz Stempfl das Plattln zu lernen, führte 1948 zur Gründung der „Inntaler Buam“. Sehr bald schon begann der junge Verein durch Heimatabende auch in den Dörfern ringsum, aber auch in Passau, Schärding oder Deggendorf und die Ausrichtung großer Gauveranstaltungen (Gaupreisplattln 1950) auf sich aufmerksam zu machen. 1952 konnte die erste Fahne geweiht werden - eine weitere Fahnenweihe erfolgte 1991 mit Fahnenmutter Berta Preis -  und begann mit der Bildung einer Jugendgruppe die bis heute bestehende intensive Jugendarbeit. Sie brachte schon bald schöne Früchte beim „Zwiesler Fink“ oder durch die vier Goldplaketten für die Jugend beim „Bischofshofener Amselsingen“ (1965). Ab 1955 begann man sich auf die gegenwärtig noch getragene Tracht umzustellen. 1963 organisiert der Verein ein bayrisch - österreichisches Trachtentreffen, zu dem sich 2000 Trachtler in Aigen einfanden. Ein Jahr später ist es Franz Stempfl (Vorstand von 1950-1985), der das 1. Gauliedersingen im Kreuzersaal in Rotthalmünster auf die Beine stellt.

Ein bedeutender Meilenstein wurde 1978 unter großem Einsatz der Vereinsmitglieder und großzügiger Unterstützung der Gemeinde Bad Füssing mit der Errichtung eines eigenen Vereinsheimes in Anlehnung an die Schulturnhalle gesetzt. Jetzt stehen eigene Proberäume und ein großer Gemeinschaftsraum zur Verfügung. In Verbindung mit der Turnhalle gibt es nun viel Platz zu Theateraufführungen oder Gauliedersingen. 

1995 stürzt sich der Verein ein zweites Mal mit der Errichtung des Leonhardistadels, in dem die Leonhardiwägen und das sehenswerte Leonhardimuseum mit seinen vielfältigen Kunstausstellungen unter der Leitung von Josef Freund untergebracht sind, auf ein erfolgreiches  Bauvorhaben.

Die konstante Arbeit der Vorstandschaft mit ihren Vorständen Franz Stempfl (1950-1985), Alois Nebauer (1985-1999) und Ludwig Brenzinger (ab 1999) wie der enge Zusammenhalt der aktiven Mitglieder (gegenwärtig 536 Mitglieder) haben große Leistungen erbracht.

Und was tut sich nicht so alles während eines Vereinsjahres? Da überbringt die Trachtenkapelle in jedes Haus beim Neujahrsanblasen die Glückwünsche zum Neuen Jahr. Immer ein reicher Segen für die Vereinskasse, der Weihnachtliche Hoagarten mit Versteigerung zu Dreikönig. Hoch her geht es dann beim Bratlschießen oder beim Lumpentreffen am Faschingssamstag und beim Kinderfasching am Faschingssonntag im Trachtenheim. Am Palmsamstag und -sonntag wie am Ostersonntag erfreut seit 1949 die Theatergruppe, derzeit der Leitung von Vorstand Ludwig Brenzinger, mit ihren Aufführungen. Mit einem Gedenkgottesdienst wird am Jahrtag, dem 1. Mai, der verstorbenen Mitglieder gedacht und seit 1958 der Maibaum aufgestellt. Beliebt im Mai auch die Maiandacht der Jugend an einem der Marterl oder Bildstöcke, die von den Gruppen des Vereins renoviert wurden.

Ob Fronleichnam, Erntedankfest, Lichterprozession oder Jubiläen der Ortsvereine, die „Inntaler Buam“ sind dabei. Genau so wenig fehlen sie bei den Veranstaltungen des Gaues. Erst 2005 übernahmen sie wieder die Ausrichtung des Gaufestes.

Im Oktober dann steht der Musikantenhoagarten auf dem Programm, um den sich Musikwart Willi Osterholzer sen. kümmert. Und so langsam klingt mit einer besinnlichen Nikolausfeier für die Jugend das Jahr aus. Einen großen Beitrag leisten die Musikgruppen des Vereins zum Gelingen des nunmehr vom Pfarrgemeinderat organisierten Adventssingens jeweils am Abend des 1. Adventssonntages in der Pfarrkirche, eine Weiterführung des 1974 vom Verein angeregten Weihnachtsliedersingens. Alle drei Jahre gestaltet der Verein auch das Bad Füssinger Adventssingen.

Seit 1966 vermitteln die Gruppen des Vereins abertausenden von Kurgästen bei den monatlichen Heimatabenden bayerisches Brauchtum und Lebensfreude.
Trotz des heutigen  riesengroßen medialen und sportlichen Angebotes für die Jugend ist es den beiden derzeitigen Jugendleiterinnen Reserl Doppelhammer und Gabriel Seidl gelungen rund 40 Kinder und Jugendliche bei der Stange zu halten. Zurzeit bestehen drei Flötengruppen, zwei Tanzgruppen, eine Gesangsgruppe, eine Mundhamonikagruppe und ein Gitarrentrio. Für die Pflege der Volksmusik, für Unterhaltung und Stimmung und die musikalische Gestaltung vieler Veranstaltungen sorgen aber auch die bereits 1908 gegründete landauf und landab bekannte Trachtenkapelle „Inntaler Buam“, seit 1972 unter der Leitung von Fritz Büchler, die Preisdirndln, das Mayerhofer Trio, ein Harfenduo, die Oagner Dirndln, eine Raffelegruppe und die Hinterbauernmusi, die sich in großer Flexibilität als Tanzlmusi, Stubenmusi oder als Glockenbuam zeigt. Übers Bayernland hinaus bekannt mit seinen Gstanzl`n der Stempfl Franz, Vereinsgründer, langjähriger Vorstand und Gaumusikwart als der „Roider Jackl von Aigen am Inn“.

Die „Inntaler Buam“ können aber auch mit einer Erwachsenentanz- und Plattlergruppe aufwarten. Die Goaßlschnoizer lassen seit 1976 ihre Goißln schnoizen und seit 1980 haben die Kerbschnitzer mit ihren Schnitzmessern schon so manche Kostbarkeit nicht nur für das Vereinsheim und den Leonhardistadel geschaffen. Die rührige Theatergruppe wurde bereits erwähnt. Eine „goldene“ Zierde für die Veranstaltungen im Ort, aber auch beim Maidultfestzug in Passau, beim Oktoberfest in München oder beim Traubenfest in Meran, ja sogar jüngst beim Papstbesuch in Rom, die 1977 ins Leben gerufene Goldhaubengruppe.
  
Lassen wir unsere Vereinschronik schließen mit einem Wort des ehemaligen Bürgermeister von Bad Füssing und jetzigen Präsidenten der Bayrischen Heilbäderverbandes Franz Gnan: „Der Heimat und Trachtenverein „Inntaler Buam“ hat seit der Gründung 1948 maßgeblich dazu beigetragen, die kulturelle Einheit unserer Gemeinde über politische, gesellschaftliche und ideologische Trennlinien hinweg zu bewahren und festigen. Die Aktivitäten, der Erfolg und die Leistungen sowie die kreativen Impulse, die vom Heimat- und Trachtenverein in Aigen ausgehen, sind rühmliche Beispiele der schöpferischen Kraft privater Initiative“.